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Politische Bildung

Themenfeld politische (Jugend-)Bildung

 

Politische (Jugend-)Bildung ist ausgerichtet auf die Entwicklung von Mündigkeit, Urteilsfähigkeit und die Fähigkeit, an gesellschaftlichen Prozessen zu partizipieren. Sie ist zugleich Bildung in der Demokratie und Bildung zur Demokratie. Demokratie ist die praktische Voraussetzung, damit politische Bildung überhaupt stattfinden kann. Theoretisch hingegen wird Demokratie aber durch politische Bildung erst möglich, indem sie Wissen um das Politische vermittelt sowie das Können, am gesellschaftlichen Leben praktisch und am gesellschaftlichen Diskurs theoretisch teilzunehmen. Dazu gehören etwa Fähigkeiten wie das Beschaffen und Bewerten von Informationen auch als Grundlage der eigenen Meinungsbildung und damit der Fähigkeit zur Positionierung und Mitbestimmung ebenso wie der Fähigkeit zum solidarischen Einsatz für Diese und noch andere Fähigkeiten ermöglichen es jungen Menschen, selbst eine demokratische Haltung zu entwickeln und ihrerseits wiederum weiterzugeben.

Die politischer Jugendbildung und Jugendarbeit gemeinsame rechtliche Grundlage findet sich im achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII), wenn es dort heißt: „Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen.“ (§ 11 (1) SBG VIII) Und „außerschulische Jugendbildung mit politischer Bildung“ zu einem der aufgeführten „Schwerpunkte der Jugendarbeit“ erklärt wird. (§ 11 (3) SGB VIII)

Neben dieser pädagogischen Dimension haben politische Bildungsprozesse immer auch eine historische Dimension. Beim Besuch der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert im Juni dieses Jahres erklärte Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg es zu seinem Anliegen, dass gerade junge Menschen vermehrt mit der Erinnerungsarbeit erreicht werden sollten, und er erwähnte in diesem Zusammenhang neben den Schulen in Bistumsträgerschaft und der Firmvorbereitung in den Pastoralen Räumen ausdrücklich das Themenfeld politische Bildung in der Abteilung Jugend des Bischöflichen Generalvikariat als Adressaten dieses Anliegens. (https://paulinus-bistumsnews.de/aktuell/news/artikel/Erinnerungsarbeit-soll-mehr-junge-Menschen-erreichen/[vom 20.06.2024, aufgerufen am 26.06.2024])

Eine weitere Grundlage für das Selbstverständnis politischer Bildung als Bestandteil der kirchlichen Jugendarbeit bildet das christliche Menschenbild, wie es im neutestamentlichen Kanon enthalten ist. Nach diesem idealiter gezeichneten Bild des Menschen ist jeder Einzelne dazu aufgefordert, sich seinen Mitmenschen gegenüber solidarisch zu verhalten (selbst Feinde sind zu lieben) und gegen jedwede Ideologie der Ungleichwertigkeit (es gilt der Schutz der Würde jedes Menschen) die Stimme zu erheben – und sei es, dass ich mich damit gegen Staatslenker, Regierungen, Teile von Gesellschaft und Obrigkeit wenden muss.

Das Themenfeld politische (Jugend-)Bildung macht es sich zur Aufgabe, junge Menschen zu einem selbstbestimmten, freiheitlich-demokratischen und solidarischen Handeln sowie zu einem informierten, meinungsstarken und urteilssicheren Reden zu befähigen und zu ermutigen. Das tun wir beispielsweise durch Demokratiefahrten (etwa nach Berlin und Nürnberg) Social-Media-Kampagnen zu politisch relevanten Themen sowie Bildungsangebote (Anne Frank Ausstellung mit Peer Guide-Führungen und umfangreiches Begleitprogramm) und Jugendverbandsarbeit als Lernorte für gelebte Partizipation samt Reflexion.