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Wenn Schulung auf Freizeit trifft 

15 Jugendliche haben sich in den Sommerferien zu Gruppenleiter*innen ausbilden lassen. Dabei gab es neben Theorie und Praxis auch viel Zeit für Entspannung. 
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Spielepädagogik, Leitungsmodelle, Prävention sexualisierter Gewalt, Rechtsfragen in der Jugendarbeit usw. All das klingt erst einmal nicht nach Erholung und Spaß. Dass es aber gut damit kombiniert werden kann, hat die JuLeiCa-Schulungsfreizeit der Fachstelle Jugend im Visitationsbezirk Saarbrücken in Kooperation mit dem Pastoralen Raum Dillingen gezeigt.  

15 Jugendliche, die überwiegend aus dem Landkreis Saarlouis stammen, hatten sich in der dritten Ferienwoche auf den Weg nach Mainz gemacht und dort acht Tage miteinander verbracht. Dabei haben sie viel über sich und die anderen Gruppenmitglieder gelernt und einen Einblick in die je anderen Lebenswelten erhalten. Und die waren sehr verschieden: So trafen Jugendliche, die in Jugendhilfeeinrichtungen oder Pflegefamilien leben, auf Jugendliche, die in ihrer Ursprungsfamilie leben, angehende Erzieher*innen auf Messdiener*innen und Sporttrainer*innen, gläubige auf zweifelnde Jugendliche. 

Das fünfköpfige Leitungsteam bestehend aus den ehrenamtlichen Mitarbeitern Philipp Lafontaine und Rafael Placzek sowie den Hauptberuflichen Hannah Maxem (Pastoralassistentin im Pastoralen Raum Lebach), Carina Rui (Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Dillingen) und Jörg Ries (Leiter der Fachstelle Jugend im Visitationsbezirk Saarbrücken) sorgte mithilfe verschiedener Methoden dafür, dass sich die angehenden Gruppenleiter*innen nicht nur mit sich, sondern auch mit den Inhalten der JuLeiCa-Schulung auseinandersetzen, neues Wissen aneignen und im geschützten Rahmen anwenden konnten. 

Das Besondere daran: Das Erlernte wurde immer wieder mit den Erfahrungen als Freizeitteilnehmer*innen abgeglichen und verknüpft. Und Freizeiterfahrungen gab es genug. Denn neben den Schulungsinhalten standen auch ein Tagesausflug nach Frankfurt inklusive Flughafentour, ein Besuch beim ZDF, eine Führung durch das Stadion von Mainz 05, Stand-up-Paddling auf dem Rhein sowie verschiedene kreative Angebote auf dem Programm.  

Die entspannten und erholsamen Momente hatten dann beim gemeinsamen Abendimpuls ihren Platz. Die Impulse wurden teils vom Team vorbereitet, teils aber auch von den Jugendlichen, die sich somit ausprobieren konnten und einen Einblick in ihre Spiritualität lieferten. 

Und so gab es Erholung und Spaß sowohl während der Schulungseinheiten als auch außerhalb davon. 

Die Maßnahme wurde finanziell unterstützt durch die Stiftung Glauben Leben im Bistum Trier, die Abteilung Jugend im Bischöfl. Generalvikariat Trier, den Landkreis Saarlouis, die Pfeiffer & May-Stiftung Karlsruhe, den Verein Andere Zeiten e.V. -  Initiativen zum Kirchenjahr und die Kreissparkasse Saarlouis.  

Kompass

Am 8. Mai dieses Jahres jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Zugleich ist dieses Datum untrennbar mit dem Ende der NS-Diktatur verbunden. 

Die Nationalsozialisten haben es nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 in wenigen Monaten erreicht, die demokratisch verfasste Weimarer Republik in eine totalitäre Diktatur umzugestalten.  

Bereits am 28. Februar 1933 wurden die von der Weimarer Reichsverfassung garantierten bürgerlichen Freiheitsrechte durch die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Reich“ („Reichstagsbrandverordnung“) „bis auf weiteres außer Kraft gesetzt“, was zunächst nur für die politischen Gegner der NDSAP galt. 

Über neunzig Jahre nach der Machtübernahme der NSDAP gilt es abermals, die gegenwärtigen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft nicht nur hierzulande unaufgeregt, aber achtsam zu beobachten.  

76 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes sind wir Deutschen aufgefordert, demokratiefeindlichen Tendenzen mit klarer Haltung entgegenzutreten. Die Wehrhaftigkeit, durch die sich Demokratien immer ausgezeichnet haben, darf dabei nicht gegen eine falsch verstandene Toleranz ausgetauscht werden.  

Michael Federkeil